Die Werbung nutzt viele aus der Rhetorik bekannte Stilmittel. Texte, in denen Elemente wie Alliteration, Parallelismus, Anapher, Ellipse oder ein Reim verwendet werden, prägen sich leichter ein als eine nüchterne Beschreibung. Durch einen Superlativ wird das eigene Produkt gegenüber der Konkurrenz hervorgehoben. Eine Personifikation sorgt dafür, dass ein kompliziertes technisches Produkt (z. B. ein Auto) menschlich und sympathisch erscheint.
Ein weiteres beliebtes Stilmittel ist die Verwendung von Zitaten oder Phraseologismen. Dabei kann man verschiedene Formen der Intertextualität unterscheiden. Beim direkten Zitat wird ein Teil des Referenztextes vollständig und unverändert übernommen und markiert (mit Anführungszeichen oder Quellenangabe) oder unmarkiert in die Werbung eingefügt. In anderen Fällen werden nur einige lexikalische Elemente oder die syntaktische Struktur kopiert. Anspielungen können auch bildlich erfolgen; eine Prinzessin steht z. B. stellvertretend für die Gattung Märchen. Wichtig für den Erfolg ist die Bekanntheit des Referenztextes. Wenn der Rezipient den Bezug nicht erkennt, verfehlt die Werbung ihre Wirkung.
Eine gute Anzeige zeichnet sich durch eine erkennbare Struktur und klare Formulierungen aus. Sie benutzt prägnantes und geläufiges Vokabular. Das Wichtigste ist jedoch die Wirkung. Diese kann auch – wie bereits angedeutet – durch eine bewusste Abweichung von den Normen entstehen.
Da es sich bei der Werbung um einen Dialog zwischen Produzenten und Kunden handelt, finden auch entsprechende Strategien, die aus der Kommunikationsanalyse bekannt sind, Verwendung. Der Kunde soll durch mehr oder weniger direkte Aufforderungen zum Kauf bewegt werden. Dies kann durch Imperative oder durch rhetorische Fragen geschehen. Dabei wird der Eindruck erweckt, dass der Kunde ohne das Produkt X kein angenehmes Leben führen könnte. Deshalb wird die Werbung oft dafür kritisiert, dass sie mehr verspricht, als ein Produkt leisten kann. Besonders häufig findet man solche Vorwürfe bei der politischen Werbung (Wahlplakate).
Der Produktname dient zur Identifizierung einer Ware und zur Abgrenzung gegenüber der Konkurrenz. Der Kunde soll ein Produkt möglichst mit einer bestimmten Marke verbinden. Diese Verbindung kann in bestimmten Fällen sogar zu einer sogenannten Deonymisierung führen. Dabei wird der Produktname zur Bezeichnung für den Gegenstand (Gattungsname). Beispiele hierfür sind Tempo für ein Papiertaschentuch, Tesa für ein Klebeband oder Nutella für Nuss-Nougat-Creme.
Entscheidend für die Auswahl eines Produktnamens ist nicht nur die Wirkung. Wenn die Ware international vermarktet werden soll, müssen auch kulturelle und sprachliche Tabus beachtet werden. Außerdem sind nur solche Produktnamen zulässig, die die Bedingungen des Markengesetzes erfüllen.
Bei der Bildung eines Produktnamens lassen sich mehrere Prinzipien unterscheiden.
- Lexikalische Elemente oder Eigennamen (auch aus Fremdsprachen) werden unverändert als Produktname übernommen (z. B. Golf oder Brigitte).
- Lexikalische Elemente dienen als Basis für einen Produktnamen. Dazu zählen auch komplexe Bildungen, z. B. Sinalco aus sine alcohol (ohne Alkohol), und Teilsätze (z. B. Du darfst). Teils wird dabei bewusst von den orthographischen oder grammatikalischen Regeln abgewichen. So wird z. B. für Yello Strom mit der Farbe Gelb geworben, obwohl das w des englischen Wortes yellow im Namen fehlt. Ähnliches gilt für den Slogan das König der Biere.
- Es handelt sich um ein neu geschaffenes Wort (Neologismus), z. B. Kodak. Diese Kreativität ist nicht auf den Produktnamen beschränkt, sondern findet auch in der Beschreibung Anwendung. Beispiele hierfür sind unkaputtbar und aprilfrisch sowie der Fleckenteufel.
- Manche Produktnamen liefern auch Informationen über das Produkt. Ein Beispiel ist das Akronym Haribo, das auf den Hersteller verweist (Hans Riegel aus Bonn).
Quelle: Wikipedia